„Marsch fürs Leben“

Der „Marsch fürs Leben“ fand 2021 erstmals in München statt und ist eine der größten antifeministischen Mobilisierungen im deutschsprachigen Raum. Ausgerichtet wird der Marsch von „Stimme der Stillen e.V.“. Über den Verein schreibt die Antisexistische Aktion München:

„Stimme der Stillen“ ist ein Verein, der im Juli 2020 im Münchner Vereinsregister auftaucht. Seinen ersten öffentlichen Auftritt hat der neu gegründete Verein ausgerechnet am „International Safe Abortion Day“, also am 28. September 2020. An der recht spontan organisierten Kundgebung in der Sendlinger Straße in der Münchner Innenstadt nehmen rund 300 Teilnehmer*innen teil. Protestiert wird gegen das Recht auf Abtreibung per se und insbesondere gegen den Plan einer Münchner Initiative, die das Rathaus anlässlich des „International Safe Abortion Day“ lila anleuchten will. Der Verein plant zudem den „1. Marsch fürs Leben“ in München am 21. März 2021. 
Laut Impressum auf der Webseite ist die erste Vorsitzende des Vereines Silja Fichtner. Als Adresse dient das Büro der Anwaltskanzlei ihres Mannes Kilian Fichtner. Er ist Fachanwalt für Miet- und Wohnungseigentumsrecht, sie arbeitet im Controlling der Siemens AG und beide sind für hiesige Pro Choice Aktivist*innen keine Unbekannten. In der Vergangenheit trat Silja Fichtner als Pressesprecherin der Initiative „40 Tage für das Leben“ auf und organisierte die 40-tägigen Mahnwachen vor dem Medicare Gesundheitszentrum in Freiham sowie vor der Beratungsstelle von Pro Familia. Dort steht sie spätestens seit 2017 regelmäßig neben Akteur*innen von „Euro Pro Life“ beziehungsweise ihren späteren Vorstandskollegen vom Verein „Stimme der Stillen“ und belästigt ungewollt Schwangere sowie medizinisches Personal und Berater*innen.
Richard Theisen, der zweite Vorsitzende des Vereins, steht im Zuge der Mahnwachen häufig mit seinem Rosenkranz in Freiham. Der „Assistant Manager“ bei KPMG kommt ursprünglich aus Bonn, machte seinen Master an der Universität Duisburg-Essen und gehört einer katholischen Studentenverbindung „Unitas Ruhrania“ an. 
Der dritte im Vorstandsbunde ist kein Korporierter, dafür ein CSUler. Schatzmeister Andreas Wagner sitzt seit März 2019 für die CSU im Karlsfelder Gemeinderat. Seine antifeministischen, antilinken Positionen verbreitet er munter auf seiner Facebookseite. 

Bei der Antisexistischen Aktion München findet ihr auch einen ausführlichen Bericht zu den Protesten gegen den „Marsch fürs Leben“ 2021.